10 Fakten über die Blutspende, die du noch nicht wusstest

Warum Blutspenden eine Win-Win-Situation ist und wie viele Menschenleben mit einer Blutkonserve gerettet werden können – wir verraten dir 10 Fakten über die Blutspende, die du noch nicht wusstest.


1. Die erste (zunächst) erfolgreiche Bluttransfusion von Mensch zu Mensch wurde 1818 durchgeführt.

Der britische Physiologie-Professor James Blundell verabreichte 1818 erstmals einem geschwächten Patienten Blut. Gespendet wurde es vom Krankenhauspersonal. Kurzfristig ging es dem Mann besser, er starb aber knapp zwei Tage später. Seine ersten Versuche machte Blundell übrigens an Hunden: Er ließ sie fast verbluten, um ihnen dann Blut von Artgenossen zuzuführen.


2. Mit einer Blutkonserve können bis zu drei Menschenleben gerettet werden.

Wie das? Nach der Vollblutspende wird das abgenommene Blut in seine drei Hauptbestandteile aufgetrennt: die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die Blutplättchen (Thrombozyten) und das Blutplasma.

• Die klassische Blutkonserve, ein Konzentrat an roten Blutkörperchen, wird vor allem für Unfallopfer und Patient:innen mit schweren Blutungen, bei großen Operationen und bei chronischen Krebsleiden benötigt, um den Sauerstoff zu den Zellen zu transportieren.


Thrombozyten werden bei schweren Erkrankungen wie Leukämie und anderen Krebsleiden, nach Chemotherapien, Bestrahlungen aber auch bei großen Operationen und nach Verkehrsunfällen benötigt. Ohne sie kann sich eine Wunde nicht schließen bzw. kommt es zu spontanen Blutungen.

• Das Plasma wird direkt an der Patientin bzw. am Patienten bei Massivtransfusionen nach sehr großem Blutverlust benötigt sowie bei großflächigen Verbrennungen und für die Herstellung von lebensrettenden Arzneimitteln.

3. Blutspenden ist eine Win-Win-Situation

Wer Blut spendet, rettet nicht nur Leben, sondern macht auch etwas für sich selbst. Vor der Blutspende werden Körpertemperatur, Blutdruck und Hämoglobinwert bestimmt. Im Anschluss wird jede Spende sorgfältig im Labor mit mehr als 20 Tests auf verschiedene Krankheitserreger (z.B. Hepatitis und HIV) untersucht. Jede Blutspende ist somit de facto ein „kleiner“ Gesundheitscheck. Ein weiterer positiver Nebeneffekt der Blutspende? Es werden Glückshormone freigesetzt, denn man tut etwas Gutes.


4. Für Blut gibt es keinen künstlichen Ersatz

Durchschnittlich wird alle 90 Sekunden in Österreich eine Blutkonserve benötigt, das sind ca. 1.000 Blutkonserven am Tag. Blut wird etwa nach Unfällen, bei Geburten, Operationen oder bei der Behandlung schwerer Erkrankungen verabreicht. Es ist ein wichtiges Notfallmedikament, das trotz Fortschritt in der Medizin nach wie vor nicht künstlich hergestellt werden kann. Um den Bedarf an Blut zu decken, ist das Rote Kreuz kontinuerlich auf viele freiwillige Spender:innen angewiesen.


5. Blutkonserven haben eine begrenzte Haltbarkeit

Blutkonserven werden bei vier Grad Celsius gelagert und haben eine maximale Haltbarkeit von 42 Tagen. Deshalb muss stets genügend Blut, aber nie zu viel Blut „auf Lager“ sein. Blutspender:innen werden fortlaufend und regelmäßig (und nicht alle auf einmal) benötigt.


6. Eine Blutspende kann nachträglich widerrufen werden

Die Sicherheit von Empfänger:innen, die Blutkonserven erhalten, hat höchste Priorität. Wenn also auch nur der geringste persönliche Zweifel an der Sicherheit und Verwendbarkeit der Blutspende besteht, so kann eine Blutspende nachträglich widerrufen werden – entweder im Rahmen der Blutspendeaktionen im persönlichen Gespräch oder telefonisch unter 0800 190 190.


7. Es kommt auf die Blutgruppe an

Für die Transfusionsmedizin wichtig ist das AB0-Blutgruppensystem, das vier Blutgruppen unterscheidet: 0, A, B und AB. Ein weiteres Blutmerkmal ist der Rhesusfaktor. Ist er im Blut vorhanden, spricht man von Rh-positiv, fehlt er, von Rh-negativ. Die häufigste Blutgruppe in Österreich ist A positiv, die seltenste AB negativ. Für eine Bluttransfusion müssen Blutgruppe und Rhesusfaktor von Spender:in und Empfänger:in zwar nicht identisch sein, aber kompatibel. Andernfalls wehrt der Körper der Empfängerin bzw. des Empfängers die fremden Blutkörper ab.


8. Man kann auch Teile des Blutes spenden

Am häufigsten ist die Vollblutspende – dabei werden der Spenderin bzw. dem Spender ca. 465 ml Blut aus der Armvene entnommen. Bei der Multikomponentenspende spendet man hingegen nur gewisse Blutanteile, die meist von schwerkranken Patient:innen gebraucht werden – das restliche Blut wird der Spenderin bzw. dem Spender unmittelbar zurückgeführt.

Hier gibt es alle Informationen zur Stammzellspende beim Roten Kreuz.


9. Auch Tiere sind auf Blutspenden angewiesen

Nicht nur Menschen, sondern auch Tiere können Blut spenden und damit ihren Artgenossen das Leben retten. Bei Hunden ist eine Bluttransfusion etwa dann notwendig, wenn er sich verletzt, in einen Unfall verwickelt wird oder an einer schweren Krankheit leidet. Dem Hund wird hierfür, genau wie dem Menschen, rund ein halber Liter Blut entnommen.


10. Es gibt besondere Blutkonserven für Babies

Vor allem bei Frühchen kann es vorkommen, dass sie nach der Geburt auf eine Blutkonserve angewiesen sind. Da Babies und Kleinkinder aufgrund ihrer geringen Körpergröße viel weniger Blut als ein Erwachsener haben, wird ein herkömmliches Erythrozytenkonzentrat geviertelt. Die vier Konserven, die von einer einzelnen Spenderin bzw. einem einzelnen Spender stammen, sind letztendlich für ein Baby oder Kleinkind bestimmt.


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